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Indien schränkt nach zwei Toten öffentliches Leben ein [Spiegel.de am 16.09.2023]

Herr.Kwak 2023. 9. 17. 05:30
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Bei einer Versammlung eritreischer Vereine ist es mitten in Stuttgart zu brutalen Szenen gekommen: Rund 200 Personen attackierten Teilnehmer und Polizisten. Der Veranstalter wirft der Polizei vor, die Lage unterschätzt zu haben.

 

 

Stuttgart: Polizisten bei Eritrea-Veranstaltung mit Steinen und Holzlatten angegriffen - DER SPIEGEL

 

Polizei mit Steinen und Holzlatten angegriffen: Massive Ausschreitungen bei Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart

Bei einer Versammlung eritreischer Vereine ist es mitten in Stuttgart zu brutalen Szenen gekommen: Rund 200 Personen attackierten Teilnehmer und Polizisten. Der Veranstalter wirft der Polizei vor, die Lage unterschätzt zu haben.

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In Stuttgart ist es bei einer Eritrea-Veranstaltung zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Bis zu 200 Personen hätten Teilnehmer der Veranstaltung und Polizisten mit Steinen, Flaschen und Holzlatten angegriffen, teilte ein Polizeisprecher am Samstag der Deutschen Presse-Agentur mit. 24 Polizisten wurden verletzt, zwei davon schwer. Das berichtete ein Polizeisprecher am Samstagabend. Vier Menschen seien bislang festgenommen worden. Auf Videos in sozialen Medien ist zu sehen, wie Männer mit Holzlatten und Flaschen auf Polizisten losgehen.

200 Menschen hatten sich am Samstagnachmittag im Römerkastell zu einer Veranstaltung des Verbands eritreischer Vereine in Stuttgart und Umgebung versammelt, wie ein Polizeisprecher berichtet. Es sei eine Infoveranstaltung. Die Vereine sympathisierten mit der diktatorischen Regierung in Eritrea, so der Polizeisprecher. Gegner des Regimes trafen sich nach Angaben der Polizei in Kleingruppen am Bahnhof Bad Cannstatt und am Stuttgarter Hauptbahnhof und machten sich auf zum Veranstaltungsort. Dort eskaliert die Lage schnell.

Die Polizei fliegt zusätzliche Einsatzkräfte ein

Die Beamten wehren sich gegen die Angreifer mit Schlagstöcken und Pfefferspray und versuchen, die Gruppen zu separieren, die Angreifer draußen zu halten, während die Veranstaltung im Gebäude noch läuft. Die Straßen um das Römerkastell werden gesperrt. Einsatzkräfte werden mit Hubschrauber eingeflogen und aus umliegenden Präsidien hinzugezogen. Stundenlang berichtet die Polizei von Scharmützeln und einer unübersichtlichen Lage. Am Abend heißt es, die Lage sei weitgehend stabil. Die Polizei kesselt 170 Männer ein, um Personalien aufzunehmen. Sie alle werden des schweren Landfriedensbruchs beschuldigt.

Aus Sicht der Veranstalter des Stuttgarter Eritrea-Treffens hat die Polizei die Lage unterschätzt. »Wir haben nach Polizeischutz gefragt und gesagt, zu was diese Leute fähig sind«, sagt Salomon T., der die Veranstaltung organisiert hat und nicht mit vollständigem Namen zitiert werden möchte. Bei der Veranstaltung habe es sich um ein »Seminar mit Informationen über Eritrea« gehandelt. 70 Leute hätten während der Angriffe in der Halle ausharren müssen, sagt Salomon T.

»Es war sehr gefährlich.«

Ein Polizeisprecher entgegnet, es habe in der Vergangenheit bei solchen Veranstaltungen schon immer Störungen gegeben, aber man habe keinerlei Erkenntnisse gehabt, dass sie so massiv und intensiv sein würden.

Valentino Tosto betreibt ein Eiscafé direkt an der Ecke des Geschehens. Er zeigt sich am Abend schockiert. »Das ist sehr schlimm für uns«, sagte er. Die Krawallmacher hätten Stühle und Aufsteller weggenommen. Er sagt: »Es war sehr gefährlich.«

Eritrea mit seinen gut drei Millionen Einwohnern liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Seit einer in einem jahrzehntelangen Krieg erkämpften Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Präsident Isaias Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land. Andere Parteien sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit ist stark eingeschränkt. Es gibt weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen. Dort gibt es immer wieder Konflikte zwischen Anhängern und Gegnern des Regimes.

Im Juli war es im hessischen Gießen zu Ausschreitungen bei einem Eritrea-Festival mit mindestens 26 verletzten Polizisten gekommen, als Gegner der Veranstaltung Sicherheitskräfte mit Stein- und Flaschenwürfen attackierten und Rauchbomben zündeten. Die Beamten hatten unter anderem Schlagstöcke gegen sie eingesetzt. Die Organisatoren des Events in Gießen standen der umstrittenen Führung des ostafrikanischen Landes nahe. In Stockholm kam es im August bei einem Eritrea-Festival zu gewalttätigen Ausschreitungen mit mehr als 50 Verletzten.

Aus der Politik gibt es bereits erste Reaktionen auf die Vorfälle in Stuttgart. So schrieb etwa Bundesagrarminister Cem Ödzemir (Grüne) auf der Plattform X, dass die Gewalttäter schnell zur Rechenschaft gezogen werden müssten.

 


 

 

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